Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 333
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Adels sich auch auf die AuBenpolitik erstreckt: auf die Ordnung des Ver-
håltnisses zu Danemark (36, 3). So schlieBt sich auch in dieser Hinsicht
die Olaf-Magnus-Saga fur den Teil, der als zusammengehorig erschienen
ist, zu einem Ganzen von einheitlicher Auffassung zusammen: die Konige,
der Adel, das Volk sind die Mitspieler von nahezu gleichem Rang.
Der Wechsel von selbstmåchtigem Konigtum und Volkskonigtum zieht
sich somit wie ein roter Faden auch durch die Darstellung des Agr.
von den ersten Seiten an. Aber auch von ihm gilt: er wird nicht ausdruck-
lich vom Agripverfasser gezogen oder betont; er ist vorhanden, weil und
insoweit er ein Bestandteil des Stoffes, der Ereignisse ist. Nur etwa da,
wo der Widerstand gegen Olaf den Heiligen in einer ziemlich durch-
gehenden Linie zugleich als Christentumsfeindlichkeit mit anschlieBender
Wiedergutmachung erscheint, ist etwas von einer bewuBt konstruktiven
Linie zu spiiren — und diese muB man nach allem der kirchlichen Be-
arbeitung zuschreiben.
Das Verhåltnis der Konige zu Volk und Adel begegnet auch im
dritten Teil des Agr., ab Harald dem Harten, und zwar dank der
epischen Ausweitungen reicher als bei Th. Es ist das schon erwåhnte
Verhåltnis Haraids zu Finn (o. S. 326), das auBenpolitische Folgen hat.
Dann liest man von Olaf Kyrris friedreicher Regierung (43, 3—5) und
sieht ihn inmitten seines Volkes (44,2—4), und åhnlich ist das Ver-
håltnis zwischen Hakon Thorisfostri und den Throndern, auf dessen
Rechtsverbesserungen beruhend, wåhrend es zu Magnus BarfuB entspre-
chend gespannt ist (46, 3—47, 4). Der folgende Aufstand geht von oben
nach unten, aus dem Adelskreis um Steigar-Thorir ervvachsen, und zeigt
Adelige und Volk auf beiden Seiten (48). Dann erscheint der Konig
im Kreis seiner GroBen, die ihn unterstiitzend seine Unternehmungen
teilen: gegen Gautland (49,2; 50,1) und nach dem Westen (50,2;
51, 4—6). Sigurd Jerusalemfahrer und seine Bruder beseitigen die letzten
Alfivagesetze (52, 4); die Kreuzfahrt erfolgt mit Rat (52, 3) und Teil-
nahme der Besten des Landes (53, 1); ein Eidschwur des Volkes sichert
Sigurds Sohn Magnus die Nachfolge (57. 1); in der Frage Harald
Gillis verhålt sich Sigurd eigenwillig gegeniiber seinen Beratern (58, 1).
Der ausbrechende Thronstreit spaltet Gefolgschaft, Adel und Volk (hirp-
in ok hofpingiar ok alpy}>a 59,2). Endlich erscheinen noch die Berater
der drei jungen Sohne Haraids, Månner des hohen Adels (60,2). Das
ist ein anderes Bild als vorher. Wo Zwiespalt auftritt, steht nicht mehr
Volksverband gegen Konig, sondern der Lehensmann oder der Mitregent