Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Page 378
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und Einheit des Landes geht. Das ist Snorris Pråludium zu seiner Olafs-
saga, wo die gleichen Krafte zur Entscheidung miteinander antreten.
e. STOFFBEGRENZUNG
Es låBt sich der Nachweis erbringen, daB diese knappe Darstellung
der Einleitung eine Auswahl aus Snorris damaligem Wissen von den
Konigen vor Olaf dem Heiligen darstellt. Denn er zeigt ein Mehrwissen
an anderen Stellen der selbståndigen Olafssaga.
Im Kap. 26 berichtet er die Verweisung Gang-Hrolfs aus Norwegen
und den vergeblichen Bittgang seiner Mutter (S. 51, 7—52, 4); in Kap.
81 den in der Einleitung nur angedeuteten Fali Halfdan Hochbeins vor
Torf-Einar auf den Orkneys und Haraids Fahrt dorthin (S. 230, 1—10);
in Kap. 36 werden die Gaukonige des Oberlandes vorgefiihrt, und hier fin-
det sich sogar ein Widerspruch zur Einleitung, indem hier indirekt ausge-
driickt wird, daB es fylkiskonungar gibt, die nicht aus Haraids Stamm sind
(s. o. S. 371), was mit der HN ubereinstimmt, daB mediterraneae quidam
zonae adhuc reguli praesidebant, sic tamen quasi sub ejus dominio (S.
104). In der Einleitung schreibt jedoch Snorri, daB neben Harald kein
Mann mehr den Konigsnamen getragen håbe (S. 6,6), und spater er-
halten diesen nur seine månnlichen Nachkommen (S. 8,5—8). Sind
Einleitung und Olafssaga selbst zu verschiedenen Zeitpunkten geschrie-
ben, wåhrend deren Snorri seine Auffassung geåndert hat? — Von Hakon
dem Guten kennt Snorri dessen Heerfahrt nach Danemark, wofiir er
spater nach des Schwedenkonigs Meinung håbe mit dem Leben bezahlen
mussen (S. 141, 3—5), sowie die friedliche Gewinnung Jåmtlands (S. 372,
2—10). — Bei den Erichssohnen ist es interessant, daB sie — allerdings
wieder nach des Schwedenkonigs Behauptung — wegen Ungehorsams
gegen die Dånenkonige ihr Leben verloren haben (S. 141,5—6); hie-
nach wåren dem Anschlag Hakon Jarls ZusammenstoBe zwischen Harald
Graumantel und Harald Gormssohn vorausgegangen und jener nicht
vollig unabhangig gewesen (was sonst nirgends berichtet wird). Hakon
Jarls Jomswikingerschlacht wird bereits in der Einleitung erwåhnt, aller-
dings auBerhalb seines Abrisses zu Datierungszwecken (S. 30, 2); im Riick-
blick Hroreks erfåhrt man, daB der Heereszug auf die Verfeindung zwi-
schen dem Jarl und dem Dånenkonig zuriickzufiihren sei und Norwegens